Auffahrt oder Christi Himmelfahrt

 

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Donnerstag, 20. Mai, ab 9.00 Uhr in Wetzwil

Auffahrts-Zmorge

Fotos: Hans Kobel
Was feiern wir denn da? Dass einer abgehoben hat? Schon so lange weg ist, dass wir kaum mehr etwas ahnen von seiner Kraft? Feiern wir, dass er uns zurückgelassen hat mit unseresgleichen?
Ja, zunächst einmal nur dies - ja, wir feiern, dass WIR weiter auf dieser Erde unterwegs sind und ER dort oben. Weil das klar ist, werden wir zusammen frühstücken im Dachraum des Schulhauses Wetzwil. Es ist wie ein Symbol: Wir stärken uns am Anfang des Tages gemeinsam, in Gesprächen, indem wir uns sehen als Glieder der Gemeinde in seinem Namen. Wir stärken uns zu neuen Taten und Worten für den irdischen Alltag, an den wir gebunden und gewiesen sind. In seinem Namen. Das heisst wir tun es mit dem Bezug auf jenes Ereignis vor bald 2000 Jahren mit dem Namen Christi Himmelfahrt.
Aber was ist das? Es ist der folgerichtige Kontrapunkt zu Weihnachten. Die Erhöhung, der Sprung in den Himmel ist das Omega zum Alpha der Erniedrigung, der Inkarnation. Es ist der sinnenfällige Schlussakkord der Verbindung von Oben und Unten, Himmel und Erde, die Christus vollbracht hat. Unter Schmerz und Leiden, ja im Durchschreiten der Dunkelwelt selbst hat er daran festgehalten, dass Erde und Himmel verbunden bleiben. Es ist, wie wenn das Kreuz in das Universum gezeichnet würde. Sein Weg, seine Fussstapfen geben uns die Horizontale vor. Und seine Spuren sind uns wie ein Tanzschritt vorgegeben, dass wir, wenn wir in ihnen zu gehen versuchen, den Himmel überraschend erleben können als die Senkrechte, die seine Verbindung zu uns ist. Die Jünger nannten ihn Kyrios, Herr über alle Herren, so dass nichts und keiner mehr sie sollte fürchten machen, weil die Frage, wer wirklich regiert, ein für allemal geklärt ist. Und weil er die gute beginnende Ewigkeit eröffnet hat, unsere Zukunft schön, weit und hell ist, mag uns hier auf unserem Weg begegnen, was will. Der das Unterste mit seinem Licht erfüllte, hat zuoberst Platz genommen, die Grenze zwischen hier und dort aufgehoben. Und er hat uns seine Kraft zugesagt, so feurig, dass wir dafür erst mal eine Stärkung brauchen (eben unseren Auffahrts-Zmorge) und einen tiefen Schnauf tun (lesen Sie dazu den Artikel zum Pfingstlied im nächsten Gemeindeblatt).

Ich freue mich darauf, Sie am Donnerstag, 20. Mai, ab 9.00 Uhr in Wetzwil zum Auffahrts-Zmorge zu begrüssen.
Mit herzlichen Grüssen von Haus zu Haus,
Pfr. Carlo Capaul