Oekumenische Fastenwoche, 6. März bis 12. März 2004
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Verzicht nimmt nicht.
Verzicht gibt.
Er gibt die unerschöpfliche Kraft des Einfachen.

Martin Heidegger
Um diese Aussage zu erfahren, traf sich eine kleine Gruppe von 10 Frauen zur Fastenwoche. Männer waren diesmal nicht dabei. Die Neulinge hatten anfangs noch einige Bedenken, ob sie diese Woche durchstehen würden. Die Ängste erwiesen sich allerdings als unbegründet. Durch die kompetente und liebevolle Betreuung der beiden Leiterinnen Christine Gerber und Claire Wernli entwickelte sich eine einmalige Dynamik und Solidarität. Essgelüste traten mit jedem Tag mehr und mehr in den Hintergrund, verschwanden schliesslich ganz, und einige Teilnehmerinnen hätten auch noch weiter fasten mögen.
Die abendlichen Zusammenkünfte, wo ein lebhafter Austausch über unsere Krisen und Erfahrungen stattfand, waren eine grosse Stütze. Unsere Gruppenleiterinnen hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Wir durften erfahren, wie weit und frei sich der Körper anfühlt nach Atemübungen, was für ein erwartungsvolles Gefühl sich einstellt, wenn man ein weisses Blatt Papier mit den Fingern bemalen kann, wie stimmungsvoll ein Tanz im dunklen Raum ist, wenn alle eine Lichterschale in den Händen tragen und sich nach schöner Musik im Kreis bewegen, oder was Farben für das seelische und körperliche Befinden bewirken können.
Der krönende Abschluss unserer Fastenwoche war das gemeinsame Vorbereiten der köstlichen Suppe, das Herrichten der festlichen Tafel und anschliessend das genussvolle Speisen. Der erste Teller Suppe wurde in klösterlicher Stille gegessen, was uns bewusst und auch dankbar werden liess über die positiven Kräfte, die sich im Laufe der Woche eingestellt hatten - durch Verzicht auf den täglichen Ueberfluss an Nahrung und an Umwelteinflüssen.
Es ist uns ein grosses Bedürfnis, Christine und Claire und auch den übrigen Beteiligten herzlich zu danken für diese gelungene Fastenwoche.
Béatrice Hofmann-Hänsler