Jahresbericht 2004

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Der Jahresbericht sowie der Rechnungsabschluss 2004 werden der Kirchgemeindeversammlung vom 26. Juni 2005 vorgelegt. Die Einladung mit der Traktandenliste ist termingerecht in der “Zürichsee-Zeitung” erschienen.
Gottesdienste
Die Gottesdienste wurden nach Möglichkeit sowohl in der Kirche Tal wie auch in Wetzwil durchgeführt. Mit dem Gestalten von zwei Gottesdiensten hintereinander wird unseren Pfarrern viel abverlangt. Ihr grosser Einsatz sei an dieser Stelle besonders erwähnt und verdankt. Das konstant hohe Niveau der Predigten ist besonders erwähnenswert. Die geistliche Haltung kam in den Predigten jeweils klar zum Ausdruck.
Dank unserer beiden Organisten wurden die Gottesdienste musikalisch hochstehend begleitet und umrahmt – insbesondere an Feiertagen, an welchen durch zusätzliche Musizierende und ansässige Musikvereine die Musik im Gottesdienst eine Bereicherung erfuhr. Erwähnenswert ist auch das Engagement im «vierstimmigen Singen» jener Stimmen, die den Gottesdienst jeweils gesanglich markant unterstützen.
Im Alters- und Pflegeheim fand alle 14 Tage ein öffentlicher ökumenischer Gottesdienst statt. Er wurde alternierend von unseren beiden Pfarrern sowie vom katholischen Pfarrer gestaltet. Die umsichtige Mithilfe von freiwilligen Helferinnen ermöglichte es vielen gebrechlichen Menschen im Altersheim, an diesen Gottesdiensten teilzunehmen.
Die Abend-Gottesdienste nach der Liturgie von Taizé unter der Leitung von Pfr. Andreas Schneiter-Kranich erfreuten sich wachsender Beliebtheit. Die sechs Gottesdienste wurden rege besucht. Die vier experimentellen Gottesdienste von Pfr. Carlo Capaul fanden nicht das erhoffte Echo, waren jedoch für die Teilnehmenden eindrückliche Erlebnisse.
Aus dem vielfältigen Katalog aller Veranstaltungen seien besonders - und stellvertretend - erwähnt: die beiden Konfirmationsgottesdienste, der Auffahrtsgottesdienst in Wetzwil, der Mozart-Gottesdienst in Wetzwil, der ökumenische Feldgottesdienst bei Familie W. Bühlmann im Rütihof, der ökumenische Gottesdienst in der Sporthalle Langacker anlässlich der Herrliberger Gewerbeausstellung, der Erntedankgottesdienst sowie der Gottesdienst am Reformationssonntag mit zwei Peacemakern der Schule Herrliberg, Pia Bachmann und Tiago Stämpfli.
Erwachsenenbildung
Das ökumenische Winterprogramm 2003/04 war an drei Abenden dem Thema «Christliche Ethik und Medizin» gewidmet. Kompetente Referenten behandelten die Themen «Menschenwürde und Spitzenmedizin» (Pfr. A. Wunderli, Unispital, und Tatjana Weidmann, Biochemikerin und Medizinethikerin, Zürich), «Beim Sterben oder zum Sterben helfen?» (Dr. med. U. Strebel, Männedorf, Pfr. W. Kriesi, Exit, und Marianne von Gunten, Spitex Herrliberg) und «Psychiatrie und Seelsorge im Gespräch» (Prof. Dr. med. D. Hell, psychiatrische Universitätsklinik, und Pfr. W. Ramseier, Schlössli Oetwil). Die Veranstaltungen waren gut besucht. Die Themenreihe wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst «Chris
tus – unser Arzt» abgeschlossen.
Das Seniorenforum bot im März Vorträge von Frau Dr. M. Bless an, zum Thema «Zürich – in der Reformation und im Spätmittelalter – Kunst und Kultur in der frühen Neuzeit», welche abgeschlossen wurden mit einer Führung im Landesmuseum. Im September wurde in die «Welt der Pflanzen» eingeführt mit einem Rundgang durch den Botanischen Garten und mit Referaten über «Die Vielfalt der Pflanzen und ihre Bedeutung» sowie über «Giftpflanzen und Heilpflanzen».
Kinder und Jugend
Für unsere Kleinsten fand viermal ein «Chrabbelgottesdienst» statt, betreut durch unsere Mitarbeiterinnen und Pfr. Andreas Schneiter-Kranich. Dieser Anlass ist auch bei den Grosseltern sehr beliebt, welche ihre Enkel in die Kirche begleiten.
Die fünf- bis neunjährigen Kinder wurden alle zwei Wochen im «Kolibri» in der Büchsenschmitte unterrichtet. Wöchentlich wurde am selben Ort von unseren Mitarbeiterinnen ein Mittagstisch angeboten. Den Höhepunkt bildete die Feier der Kinderweihnacht, welche auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten von Frau Esther Pleisch gestaltet wurde.
Die Katechetinnen brachten den Drittklässlern im Drittklass-Unterricht unter anderem die Taufe näher. Anlässlich eines speziellen Taufgottesdienstes hatten die Kinder Gelegenheit, ihre Wünsche für den Täufling als ganze Klasse kund zu tun.
Im «Domino-Treff» trafen sich die Viert- und Fünftklässler unter der Leitung von Susanne Eichenberger zu bestimmten Themen, welche jeweils vorgängig im Gemeindeblatt publiziert waren. Leider wurde dieses Angebot nicht sehr rege benutzt.
Die Sechst- und Siebtklässler trafen sich jeweils freitags von September bis November zu speziellen Jugendgottesdiensten. Neu wurden auch Eltern und Mitglieder der Kirchenpflege sowie spezielle Gäste eingeladen, die aus ihrem Leben erzählten oder zu besonderen Themen Stellung nahmen.
Im Januar machten sich die «Könfler» auf eine gemeinsame Wanderung auf dem Pilgerweg zwischen Rüti und Rapperswil. Anlässlich mehrerer Projekttage bereiteten sie sich intensiv auf die Konfirmation vor – eine grosse Herausforderung für die Pfarrer. Beiden Gruppen gelang eine eindrückliche Konfirmationsfeier. Für die KonfirmandInnen des nachfolgenden Jahrgangs begann das Konf-Jahr in der letzten Sommerferienwoche mit dem Lager in Taizé im Burgund. Wieder zeichnete Pfr. Andreas Schneiter-Kranich, unterstützt durch Leiterinnen vom Cevi, für diese Reise verantwortlich. Erstaunlich, wie gut sich die jungen Menschen auf das einfache Leben gemeinsam mit etwa 3000 anderen Jugendlichen aus aller Welt einliessen. Als Alternative oder Ergänzung wurde in der ersten Herbstferienwoche von Pfr. Carlo Capaul eine spezielle Konf-Woche mit verschiedenen Impulsen für Gruppenarbeiten angeboten. Der Kerzenständer mit der Osterkerze in der Kirche Tal ist ein Gemeinschaftswerk aus diesem Herbstlager. Bis Ende Jahr besuchten die beiden Konf-Gruppen an je zwei Projekttagen das Heim Rütibühl und das Universitätsspital. Unterstützt durch die Pfarrer gestalteten die KonfirmandInnen einen speziellen Adventsgottesdienst an einem Mittwochabend.
Musik wurde auch dieses Jahr in der Jugendarbeit mit Erfolg eingesetzt. Christian Meldau veranstaltete mit den Zwölf- bis Sechzehnjährigen einen öffentlichen Gospel-Event im März.
Veranstaltungen
Die Fastenwoche gehört schon zu den traditionellen jährlichen Veranstaltungen. Unter kundiger Leitung von Christine Gerber und Claire Wernli nahm eine interessierte und engagierte Gruppe von zehn Personen daran teil.
Der ökumenische Suppentag fand im November unter der bewährten Leitung von Catherine Streule statt. Die Minestrone, welche von der Konf-Gruppe von Pfr. Carlo Capaul gekocht wurde, mundete vorzüglich. Die Frauen vom Frauenverein zeigten einmal mehr ihre Backkünste zuhanden des Dessertbuffets. Der Erlös aus dem Suppentag von Fr. 4’100 wurde auf Fr. 4’500 aufgerundet und zu gleichen Teilen an den Verein Rehovot Basel (Integrationsarbeit) und die Juliana Nduka Memorial Foundation in Nigeria überwiesen.
An musikalischen Ereignissen seien die hochstehenden Konzerte des Singkreises im März mit “Die sieben Worte Jesu am Kreuz” von César Franck und “Cäcilienmesse” von Charles Gounod genannt, wie auch die musikalischen Gottesdiens-te im Sommer in der Kirche Wetz-wil mit einheimischen MusikerInnen.
Vergabungen und Jahresbeiträge
Für Beiträge und Hilfsaktionen wurden total rund Fr. 145’000 (Vorjahr Fr. 198‘000) aufgewendet. Da auch Reserven budgetiert wurden, waren spontane Beiträge in aktuellen Notsituationen möglich.
Kasualien
Taufen: 33 (Vorjahr 20); Konfirmationen: 22 (27); Trauungen: 31 (20); Bestattungen: 33 (28).
Finanzen
Die Finanzlage entwickelte sich erneut negativ. Obwohl die von der Kirchenpflege beeinflussbaren Ausgabenpositionen deutlich unter Budget gehalten werden konnten, muss-te infolge erneut stark rückläufiger Steuererträge ein Aufwandüberschuss von rund Fr. 582`000 hingenommen werden.
Der Bezirksrat hat auch dieses Jahr die korrekte Rechnungsführung durch den Kirchengutsverwalter bestätigt.
Pfarramt und Kirchenpflege
Aus gesundheitlichen Gründen war Pfr. Carlo Capaul im Januar und Februar 2004 beurlaubt. In Yvonne Meitner hatten wir eine engagierte junge Pfarrerin, welche mit grossem Einsatz, kompetent und wirkungsvoll die Vertretung übernahm. Gestärkt und mit Freude konnte Pfr. Carlo Capaul auf Anfang März sein Amt wieder übernehmen.
Das Pfarrerteam ist gut eingespielt und bringt Schwung in die Gemeinde. Die beiden Pfarrer treffen sich zum regelmässigen Gedankenaustausch. Dieser ist umso wichtiger, als auf den Schultern der Pfarrer eine grosse seelsorgerliche Arbeit lastet. Alle zwei Monate fand auch der gemeinsame Gedankenaustausch zusammen mit dem Präsidenten statt.
Das Team (beide Pfarrer und die Sekretärin) traf sich dreimal und als TeamPlus, zusammen mit den Sigris-ten und der Hauswartin der “Büchsenschmitte”, zusätzlich dreimal.
Zur Vorbereitung von Geschäften trat der Ausschuss (Präsident, Vizepräsidentin, Gutsverwalter, je nach Geschäft auch weitere Kirchenpflegemitglieder) mindestens einmal monatlich zusammen. Wichtige Arbeit wurde wiederum in Kommissionen und Arbeitsgruppen geleistet.
Pfarrer und KirchenpflegerInnen nahmen, ausser an den üblichen monatlichen Kirchenpflegesitzungen, an zahlreichen zusätzlichen Sitzungen und Veranstaltungen teil.
Die Zusammenarbeit mit der Schule hat wegen zahlreicher Berührungspunkte nach wie vor einen gewichtigen Stellenwert. Meist gelingt es auch, die zum Teil unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen.
Zu erwähnen sind auch die guten Kontakte zur Bezirkskirchenpflege, insbesondere zur zugewiesenen Vertreterin dieser Behörde, Frau Silvia Akin.
Personelles
Nach sechzehn Jahren Drittklass-Unterricht und unermüdlichem Einsatz für die Kinder wurde Käthi Witzig, Katechetin, auf Ende des Schuljahres mit herzlichem Dank verabschiedet. Ihre Nachfolge nach den Sommerferien trat Susanne Eichenberger an, welche bereits durch ihre aktive Mitarbeit in der kirchlichen Kinderarbeit allseits bestens bekannt ist.
Ende August gingen auch die letzten Glöckner von Wetzwil, Rosmarie und Hans Kobel, in den wohlverdienten Ruhestand. Sie prägten die Kirche Wetzwil während 28 Jahren ganz wesentlich mit. Der neue Sigrist, Hans Sedleger, trat sein Amt bereits am 1. August 2004 an, sodass eine gute Einarbeitung gewährleistet werden konnte.
Mehr als 30 Damen und Herren (Pfarrer, Kirchenpflege, Sigristen, Organisten, Angestellte, freiwillige Mithelfende) sind im Mai zum traditionellen Gedankenaustausch mit Nachtessen zusammengekommen.
Die fruchtbare Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche und ihrem Pfarrer, Philipp Specken, resp. dem neuen Gemeindeleiter, Marco Anders, aber auch die guten Kontakte zur politischen Gemeinde und ihrer Verwaltung bilden nach wie vor wichtige Stützen für unser Wirken.
Liegenschaften
Der Kirchgemeinde konnte im April eine aussen wunderschön renovierte Kirche übergeben werden. Die Bauabrechnung wurde mit rund 6’800 Franken unter den budgetierten 180’000 Franken abgeschlossen. Im Sommer wurde das Pfarrhaus Langacker erfolgreich einer Innenrenovation unterzogen.
Im Juni wurde einem Kredit von Fr. 70’000 für die Projektierung einer Sanierung und Erweiterung des “Kirchenhügels” zugestimmt. Das Architekturbüro Jürg Hauenstein erarbeitete ein Detailprojekt mit genauer Kostenschätzung. Im Dezember wurde dieses Projekt vorläufig aufs Eis gelegt, da die aktuelle finanzielle Entwicklung zu einem Abwarten rät.
Bei den übrigen Liegenschaften wird laufend der Zustand überprüft. Nach entsprechender Prioritätensetzung und nach den finanziellen Gegebenheiten werden die notwendigen Verbesserungen vorgenommen.
Verschiedenes
Unsere Homepage ist nun seit mehr als zwei Jahren aufgeschaltet. Wir konnten auch im vergangenen Jahr wieder etwa 2000 Besuche registrieren.
Eine Schaufenster-Kommission setzte sich mehrmals zusammen, um Ideen für die Schaufens-tergestaltung unseres Sekretariats an der Forchstrasse zu erarbeiten. Die Umsetzung und Gestaltung mit knappen, oft zum Nachdenken anregenden Botschaften, passend zum Kirchenjahr, wurde von unserer Sekretärin Brigitta Meier mit grossem Einsatz und Erfolg ausgeführt.
Gleiches gilt für ihr engagiertes Wirken als Sekretärin. Brigitta Meier ist für alle Mitarbeitenden der Kirchgemeinde und für die Auskunft Suchenden in jeder Hinsicht der Dreh- und Angelpunkt und eine unersetzliche Stütze für die tägliche Arbeit in unserer Gemeinde.
Dank
Als Präsident danke ich herzlich
allen Mitarbeitenden - den Pfarrern, Kirchenpflegerinnen und Kirchenpflegern, Organisten, Angestellten und Freiwilligen - für die jederzeit sehr wertvolle Arbeit und den unermüdlichen und loyalen Einsatz;
allen Mitgliedern der Kirchgemeinde für das stete Vertrauen, aber auch für die zahlreichen Reaktionen und Anregungen;
den Mitgliedern der RPK für die offene und positive Haltung unserer Arbeit gegenüber;
der Gemeindeverwaltung für die professionelle Unterstützung.
Christian R. Hagmann
Präsident der Kirchenpflege
Herrliberg, 28. Mai 2005
Reformierte Kirchgemeinde Herrliberg