Konfirmation 18. Mai 2025

Konfirmation 2025: Blumenschmuck Kirche Tal, Herrliberg (Foto: Susan Etter)
Es ist Konfirmationstag, einer von zweien in diesem Jahr in Herrliberg. Fünfzehn Konfirmandinnen und Konfirmanden, acht junge Damen, sieben jugendliche Herren, werden heute zu Konfirmierten. Das heisst, dass sie eigenständig entscheiden können, ob sie in die christliche Gemeinde aufgenommen werden wollen. Das, was ihre Eltern meist im Säuglingsalter mit der Taufe entschieden haben, dürfen sie nun durch eigenen Wunsch bekräftigen.
Marly Straub,
Ein knappes Jahr hat Pfarrerin Claudia Steinemann, unterstützt von der Jugendarbeiterin Nicole Flückiger, die Gruppe auf den heutigen Tag vorbereitet. Es ist immer ein grosser Anlass für Eltern, Grosseltern, Gotten und Göttis. Schon Wochen oder Monate davor wird geplant, eingeladen, um an diesem Tag - innerlich wie äusserlich - zu glänzen. Der Übergang vom Kleinkind bis weit ins Alter ist ein Weg, der für jeden anders läuft und doch zu Beginn – bis zur Konfirmation – gewisse Parallelen aufzeigt. An diesem Punkt sind wir heute angelangt.

Das Thema des Konfirmationsgottesdienst heisst eine «Reise durchs Leben». Ein «gestern» gab es schon, betont durch die herzigen Kinderbilder der Beteiligten, die auf die Leinwand projiziert werden. Mit Kärtchen, Rosen und Dank werden die Gotten und Göttis in die fiktive Pension geschickt. Bilder von der erst kürzlichen Konfreise nach Berlin sind auch schon Historie, bestückt mit Erinnerungen. Wir stecken im «heute», einer Zeitspanne, wo eine Erwartungshaltung ans Leben formuliert wird durch die Könfis. Sie möchten etwas erreichen, ohne den Perfektionismus anzustreben. Sie sind bereit aus gemachten Fehlern zu lernen, sich nicht auf fremde Meinungen zu verlassen, sondern sich selbst zu sein als Person, gar als Persönlichkeit. Kein Mensch ist perfekt, leider nicht, aber Offenheit und Ehrlichkeit werden geschätzt.

Pfarrerin Steinemann liest aus Genesis, Kapitel 12 und nimmt Bezug auf die zu Konfirmierenden, welche sie, wie Gott Abraham, zu segnen gedenkt. Sie übermittelt, dass Gott uns alle liebt, dass Gott auch an die Könfis glaubt. Wir gehen von einer Gegenseitigkeit aus. Was die Zukunft bringen wird, weiss niemand. Ein Blick in die Kristallkugel bringt wohl wenig. Wünsche sind zentral, nicht nur für die zu Konfirmierenden. Ein jeder hat Wünsche, ein jeder hat Hoffnungen. Unter Anleitung eines Konfirmanden werden Papierflieger gefaltet und mit guten Wünschen munitioniert. Alle machen mit. Noch steht der Konfirmationsakt bevor. Die Konfirmationssprüche durften die Könfis selbst auswählen. Alle werden gesegnet und in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Fürbitte, Gebete und Mitteilungen werden durch die Konfirmierten gelesen. Die musikalische Begleitung wird durch Veronika Haller, einer Konfirmandin mit Violine und die singenden Gefeierten gewährleistet. Diese wird mit grossem, verdientem Applaus quittiert. Zum Abschluss werden die Flieger durch den Kirchenraum geworfen. Sie fliegen von der Kanzel, von der Empore aus und durch die ganze Kirche, ein farbiges und fröhliches Bild. Wer einen Flieger auffängt, darf darauf die Zukunftswünsche in Empfang nehmen. Hoffnung soll durch Glauben bestärkt werden, dass alles so kommt, wie gewünscht.

Marly Straub